Hördiagnostik für Kinder und Säuglinge
Vor einer Woche sind endlich, nach vielen Umwegen und langwierigen Verhandlungen mit den Zollbehörden die heißersehnten Hörtestgeräte eingetroffen. GFA-Bridges hat dafür ein Gerät für sogenannte otoakustische Emissionen im Wert von über 4000 Euro gespendet. Die Firma Auritec aus Hamburg hat die passende Apparatur, ebenfalls im Wert von über 4000 Euro zur Bestimmung der Belüftung des Mittelohres gespendet.
Damit beginnt jetzt die Phase der Schulung und Planung. Seit gestern wird Herr Daniel Yatot, der HNO-Pfleger des Krankenhauses, im Einsatz und Gebrauch dieser Geräte ausgebildet. Die ersten Untersuchungen an Kindern und Erwachsenen wurden schon durchgeführt und die Ergebnisse übertreffen alle Erwartungen. Die Screeninggeräte sind einfach zu bedienen und sehr robust. Parallel dazu findet durch Dr. Lessle eine Schulung der Krankenschwestern auf der pädiatrischen Station und im Vorsorge-Zentrum statt, um diese für die Problematik der Hörstörungen bei Kindern zu sensibilisieren.
Die Diagnostik von kindlichen Hörstörungen stellt dabei nur den ersten Schritt eines langfristig angelegten Plans zur Behandlung hörgeschädigter Kinder dar. In Zentralafrika sind Krankheiten wie Malaria und Hirnhautentzündung noch immer außerordentlich häufig. Praktisch alle Kinder erkranken mehrfach an der gefährlichen Malaria tropica, und trotz Impfkampagnen und Aufklärung ist auch die Meningitis weit verbreitet. Beide Erkrankungen gehen neben vielen anderen Problemen auch oft mit Schädigungen des Hörsystems einher. Da die Bevölkerung nur wenig auf dieses Problem sensibilisiert ist, bleiben diese Hörstörungen manchmal jahrelang unentdeckt. Erst wenn die mangelnde Sprachfähigkeit des Kindes bemerkt wird, wird man eines Problems gewahr, das dann aber immer noch nicht zwangsläufig mit einer Hörstörung in Verbindung gebracht wird. Bis dann endlich die richtige Diagnose gestellt wird, vergeht viel wertvolle Zeit.
Hier möchten wir nun mit unserem Projekt ansetzen. Zu Anfang gilt es, diese hörgeschädigten Kinder zu finden, um sie dann den entsprechenden Hilfsmaßnahmen zuführen zu können. Dank der großzügigen Spenden von GFA-Bridges und Auritec ist können wir jetzt mit dem ersten Schritt beginnen.